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Unsere Empfehlung
Klima-Forschungsstation in Fuencaliente
Die Übersäuerung der Meere ist eine der Hauptfolgen des Klimawandels
Die wichtigste Station zur Erforschung der Übersäuerung des Atlantiks befindet sich in Fuencaliente
Das Meer nimmt große Mengen an Kohlendioxid auf und hilft so die Klimaveränderung zu verlangsamen – jede Tonne CO2, die vom Meer geschluckt wird, trägt nicht zur Erderwärmung bei.
Der Gasaustausch zwischen Meer und Atmosphäre kommt durch die unterschiedlichen Druckverhältnisse zustande. Ein kühler Ozean mit geringem Partialdruck kann mehr Kohlenstoffdioxid aufnehmen als ein erwärmter, der eine geringere Differenz zum höheren Partialdruck der Atmosphäre aufweist.
Klimaforscher rechnen gegen Ende des Jahrhunderts mit einer um 2ºC erwärmten Erde und einem Absinken des ph-Werts der Weltmeere von 8,1–8,0 auf 7,7–7,6 Einheiten.
Bisher wurde die Auswirkung von gesteigerten Mengen von CO2 auf die marine Lebensumgebung meist in Tanks mit künstlich hinzugefügtem CO2 untersucht, allerdings fehlen bei diesen Laborexperimenten verschiedene Umweltfaktoren sowie die Synergien und Anpassungsfähigkeit einiger Organismen, die nur in einer natürlichen Umgebung beobachtet werden können.
Die futuristischen pH-Szenarien in Fuencaliente sind sehr attraktiv für die Wissenschaft
An der Südspitze von La Palma befinden sich vulkanische Ablagerungen aus deren Innern Gas austritt.
Die ph-Werte im Meer von Fuencaliente ähneln dadurch den Vorhersagen zur Versauerung des Meeres des Internationalen Gremiums für die Untersuchung des Klimawandels (IPCC). Die physikalischen und chemischen Anomalien vor der südlichsten Gemeinde der isla bonita sind von hohem Interesse für die Wissenschaftler:innen. Einerseits zum Verständnis der uns bevorstehenden Zukunft, andererseits für Grundlagenforschung, z.B. zu Organismen, die sich bereits den veränderten Bedingungen angepasst haben.
Hier kann man mit Schnorchel und Flossen in die Zukunft eintauchen: Das Vulkangebiet entspricht den chemischen Eigenschaften, die für die Zeit in 50 bis 100 Jahren vorausgesagt sind.
Neben dem Kohlenstoffdioxid kommen hier nur wenige weitere Gase vor, die die Umwelt nicht speziell beeinflussen.
In Fuencaliente befindet sich das wichtigste Labor zur Überwachung des CO2-Auftriebs im Atlantik
Weitere internationale Forschungsstationen befinden sich in Korallengebieten, in Europa im Mittelmeer auf Ischia, Italien oder weiter weg in Papua-Neuguinea und Japan im Pazifik.
La Punta de Fuencaliente an der Südspitze von La Palma neben dem Leuchtturm wurde von den kanarischen Wissenschaftler:innen zum geeignetesten Ort bestimmt, um die Auswirkungen des Klimawandels zu erforschen.
Was die jeweiligen Gebiete und die Marineobservatorien gemein haben, ist ein Rückgang der Biodiversität und der Biomasse, eine Abnahme von kalkbildenden Organismen und eine Zunahme von Makroalgen und Weichkorallen.
Lokales Aussterben
Die Kohlensäure löst Korallenriffe auf und und schadet kalkskelletbildenden Lebewesen, die sich auch im Plankton befinden.
Durch ihr Verschwinden ist die Nahrungsversorgung von Fischen und sogar Walen bedroht. Zusätzlich beobachtet man, daß Fische, die es gemässigt-kalt mögen, sich in kältere Gebiete zurückziehen, während tropische Arten sich in den verlassenen Gebieten immer mehr ausbreiten und das Ökosystem durcheinanderbringen. Auch funktioniert nicht überall jede Überlebensstrategie der unterschiedlichen Meeresbewohner.
Desto saurer das Meer, desto weniger CO2 kann es aufnehmen
Der menschliche Einfluss ist offensichtlich, seit dem Anfang des 19. Jhd, als die Industrie anfing mit ihren Fabrikschlöten Rauch in die Luft zu blasen, sind die Meere um 30% saurer geworden.
Dadurch können sie nun auch nur geringer CO2 aufnehmen, aber immerhin waren es bis vor Kurzem noch 30% des vom Menschen ausgestossenen CO2, laut einer Studie der ETH Zürich, die den Zeitraum von 1994 bis 2007 untersucht hat.
Die Erderwärmung, steigende Meeresspiegel, erhöhte UV-Strahlung und die Versauerung durch zuviel CO2 verändern die marinen Ökosysteme erheblich. Die Regeneration der Meere ist unerlässichlich im Kampf gegen den Klimawandel – und es muss sofort damit angefangen werden.
Die von der Universität La Laguna ULL (Teneriffa) koordinierte Forschungsstation in La Punta de Fuencaliente hat nun vor einigen Wochen in der renommierten Zeitschrift "Biogeosciences", die Arbeit mit dem Titel "Chemische Charakterisierung des CO2-angereicherten Systems der Punta de Fuencaliente (La Palma, NE-Atlantik): ein neues natürliches Labor für Studien zur Ozeanversauerung" in Zusammenarbeit mit dem Institut Ozeanographie und Globalen Wandel der Universität Las Palmas de Gran Canaria veröffentlicht.
Mit den Daten der Forschungsstationen in Fuencaliente können Zukunftsmodelle präziser berechnet werden, auch können sie uns Hinweise zur Kontrolle der Klimakrise geben.
Die Küste von Fuencaliente ist aber nicht nur für einen Blick in die Zukunft interessant,
sie hält auch Einblicke die Vergangenheit bereit
Die Binnenlagunen neben dem Strand Playa Echentive weisen chemische Eigenschaften auf, wie in vergangenen Zeitaltern, als die Atmosphäre eine extrem hohe CO2-Konzentration hatte.
Und es geht noch weiter... Forscher des Europäischen Instituts für Astrobiologie haben großes Interesse daran gezeigt, gemeinsam mit dem Meeresobservatorium in einer Ausstellung zu zeigen, wie sich das Leben im Universum entwickelte und welche Bedeutung dieses Laboratorium hat.
Die Gemeinde Fuencaliente vereint Tourismus und Naturerlebnis mit Wissenschaft.
Mit ihrem Sternenhimmel, den Meeresgründen, Stränden, Weinbergen, Bodegas und Restaurants, Vulkanen, Salinen und dem Marinereservat – ist sie auf jeden Fall eine Reise wert.
Bericht: Uka Roesch
Urlaub in Fuencaliente
Sehenswertes
Salinas de Fuencaliente
Die Salinen von Fuencaliente an der Südspitze der Insel, hier wird das Salz noch per Hand gewonnen.
Besucherzentrum Vulkan San Antonio
Mit seinem runden Kraterrand lädt der Vulkan San Antonio zu einem Spaziergang mit fantastischem Panoramablick ein.
Essen gehen und Wein trinken
Bodega Matías i Torres
Die Weine tragen die geschützte Ursprungsbezeichnung „Denominación de Orígen“ und sind bereits über La Palma hinaus bekannt. Sie bekommen Sie in den gehobenen Restaurants von La Palma
El Jardín de la Sal
Mitten in den Salinen befindet sich das Themenrestaurant, dessen Name auf Deutsch „Salzgarten“ bedeutet.
Die Unterkunft "Finca Los Jablitos" in Fuencaliente
Strände