Das Städtchen Villa de San Andrés wurde zum Kulturerbe erklärt

2. März 2015

Bien de Interés cultural

Wer im Nordosten von La Palma durch die mit Kopfstein gepflasterten Gassen von San Andrés spaziert, befindet sich in einem der ältesten und einstmals wichtigsten Orte der Insel.

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Aus der Schlucht von Los Tilos in Los Sauces floss reichlich Süßwasser, um sich bei San Andrés ins Meer zu ergießen. Ein Reichtum, der viele Ausländer anzog, überwiegend Portugiesen, Katalanen, Genuesen und Flamen.

Bereits in den ersten Jahren nach der Conquista wurde dem Ort der Titel „Villa“, (Klein-)Stadt, zugesprochen.

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Um 1515 entstand die Kirche Iglesia de San Andrés. Vom XVI. bis XVII. Jahrhundert erblühte der Ort und kam gleich nach der Hauptstadt Santa Cruz.

Herrenhäuser mit dicken Mauern aus Stein und Lehm entstanden, einige der Wappen sind erhalten geblieben, genau wie die Ermita del Pilar.

Haupteinnahmequelle war der Zuckerrohranbau

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Vom Hafen El Guindaste, direkt am Barranco del Agua, wurden Rohrzucker, Wein und Rum exportiert.

Später kam der Bananenanbau dazu und ersetzte den Zuckerexport.

Direkt am Hafen wurde der von Gran Canaria und Fuerteventura angelieferte Kalk gebrannt. Er wurde für Bewässerungskanäle und in der Konstruktion allgemein benötigt. Der bestens restaurierte Kalkofen ist ein weiteres Wahrzeichen von San Andrés.

Zu den antiken Bauwerken zählen ebenfalls das Kirchlein Ermita de San Sebastian, der alte Friedhof, der Kreuzweg (El Calvario) und die Reste des Franziskaner-klosters La Piedad.

Die Kanarische Regierung hat nun San Andrés zum Bien de Interés Cultural (BIC) deklariert. Ein Kulturerbe voll traditioneller und volkstümlicher Architektur.

Die geschützten Bauwerke befinden sich auf einer Fläche von fast 60.000 m² innerhalb und außerhalb der Ortschaft. Davon bilden rund 25.300 m² den eigentlichen historischen Komplex, der Rest ist Schutzzone.

Palmenhaine, blumengeschmückte Gärten und Plätze gemeinsam mit den immergrünen Bananenpflanzen legen sich wie ein schützender Mantel um dieses kleine Schmuckstück, das nun hoffentlich zu neuer Blüte erwacht. Ein Besuch in San Andrés der lohnt sich auf jeden Fall.


Ein Besuch bei Rones Aldea

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Der Rum der Destillerie Ron Aldea ist etwas ganz Besonderes.

Er wird aus guarapo, dem frischen Zuckerrohrrohsaft hergestellt – und das schon in der vierten Generation. Die Manufaktur ist gleichzeitig Museum. Im Shop finden Sie die u. a. teils limitierten Rumspezialitäten.

Das Rum und Zuckerrohrmuseum

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Destilerías Aldea brennt dort Rum aus frisch gepresstem Zuckerrohrsaft und hat eine Kombination aus Museum und Verkaufsladen eingerichtet.

Der Rum wird seit vier Generationrn immer noch durch die „direkte Destillation“ aus frischem Zuckerrohrsaft und in dem originalen, kupfernen Destillierkolben über Holzfeuer gebrannt. Das benötigte Zuckerrohr wird in San Andrés und Barlovento angebaut.

Zuckerrohr

"caña de azúcar", "caña dulce"
Zuckerrohr
Saccharum officinarum

Das Kauen des faserigen Marks säubert die Zähne und liefert Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor sowie Vitamine der B-Gruppe.

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