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Unsere Empfehlung
Die Mandeln von La Palma
Almendras
Die Insel La Palma ist bekannt für ihre Mandelblüte, die im Januar / Februar vor allem die mittleren Höhenlagen im Nordwesten der Insel verzaubert.
Schon kurz nach der Konquista, Ende des 15. Jahrhunderts, wurden die ersten Mandelbäume von den neuen Siedlern eingeführt. Es gab einen unglaublichen Artenreichtum, von dem heute noch fast 40 Arten erhalten sind.
Doch was geschieht eigentlich mit den Mandeln?
Erst müssen sie natürlich wachsen und reifen.
Dazu bildet sich nach der Blüte eine weiche grüne Samenhaut. Das junge Gebilde erinnert eher an einen kleinen Pfirsich.
Das ist die Schutzhülle für den begehrten Kern.
Während die Frucht in der Sommersonne bis zum Herbst heranwächst, bildet sich die holzige Schale drum herum.
Die Samenhaut wird dicker, härter und färbt sich bräunlich. Ab Mitte / Ende Oktober, je nach Witterung und Reifegrad, beginnen die Außenhüllen aufzuplatzen.
Die Ernte beginnt.
Dazu wird eine Art Netz unter dem Baum ausgebreitet und die Mandeln mit einem Stock abgeschlagen. Trockenes Wetter ist dafür ideal.
Früher wurden die harten Schalen in mühseliger Handarbeit mit Hammer oder Stein zerschlagen.
Das kann man noch immer gelegentlich beobachten und beim alljährlichen Mandelblütenfest in Puntagorda gibt es sogar einen Wettbewerb in dieser „Disziplin“.
Wer sackweise erntet, braucht aber andere Hilfsmittel...
Praktischerweise gibt es in Puntagorda eine Mandelknackmaschine.
Im Jahr 1963 wurde die Cooperative „Cooperativa Agrícola Virgen del Pino“ gegründet.
Anfangs wurden dort Tomaten aus der Region für den Verkauf vorbereitet und verpackt erzählt uns Carlos Manuel Martín Pérez.
Die roten Früchte verloren jedoch bald an Bedeutung und die Kooperative erstand die „cascadora“ der Marke Jubus.
Carlos ist verantwortlich für die abgegebenen Mandeln.
Der größte Teil der Mitglieder der Kooperative sind inzwischen Senioren, aber auch residente Ausländer bringen ihre Ernte vorbei.
Entweder kauft die Kooperative die Mandeln an oder die Besitzer holen ihre Mandeln wieder ab.
Auch das Ayuntamiento von Puntagorda legt sich einen Vorrat an, um die Kerne während des Mandelblütenfestes an die Besucher zu verteilen.
Zwischen all den Säcken und Kübeln behält Carlos den Überblick.
Er weiß genau, welche Mandeln vom wem sind und füllt sie nach Eigentümer und Sorten getrennt in den Schlund der Maschine.
Krachmandeln, große Mandeln, süße Mandeln, halbsüße Mandeln ...
Lärmend und rüttelnd werden Mandelkern und Schale getrennt und dann in die entsprechenden Behälter ausgespuckt.
Viele Nachspeisen und Süßigkeiten der palmerischen Küche basieren auf Mandeln
So verarbeiten Privatpersonen und Bäckereien ihre Ernte zu Mandelkäse, Mandelmus, almedrados, bienmesabe, rapaduras und Ähnlichem.
Die Mandelschalen werden verkauft. Sie sind beliebt zum Räuchern von Ziegenkäse, als Kompost oder als Isoliermaterial z. B. für Höhlenböden.
Viele Jahrhunderte trug der Erlös aus dem Anbau von Prunus dulcis zum Einkommen der Palmeros bei.
In den 1950er Jahren erreichte der Export in das Vereinte Königreich UK seinen Höhepunkt.
Im Jahr 1991 betrug das Gewicht der geschälten Kerne nur noch 10 Tonnen, heute ist es auf 3 - 4 Tonnen geschrumpft.
Früher wurden die Mandeln im Frühjahr auf vorhandene Bittermandelbäume gepfropft
Praktisch, doch auch mit einer kleinen Tücke verbunden.
Wer seinen Baum nicht pflegt und die Triebe unter dem Veredelungspunkt nicht wegnimmt, erntet womöglich die original Bittermandeln.
Diese werden anderswo industriell genutzt, aber auf La Palma ist das absolut schlecht.
Schon ein winziger Anteil von Bittermandeln im Sack macht diesen unverkäuflich.
Beim Mahlen oder Hacken der süssen Mandeln ruiniert ihr bitterer Geschmack das Aroma.
Außerdem sind roh verzehrte Bittermandeln giftig.
Besser ist es deshalb, andere Bäume aus der Familie der Rosengewächse als Veredelungsunterlage, Pflaume oder Pfirsich, zu benutzen.
Mandelbäume brauchen auch Pflege
Sie müssen im Ganzen regelmäßig alle 2 Jahre geschnitten werden, sonst "vergreisen" sie.
Dadurch sterben erst kleine Zweiglein, dann ganze Äste ab. Mandelholz ist übrigens erstklassiges Brennholz.
Zusätzlich muss das Gelände vom Gras freigehalten werden.
Sonst kann sich leicht ein berüchtigter Pilzbefall ausbreiten, der die Bäume zerstört.
Leider sind immer mehr Mandelbäume durch die fehlende Pflege bedroht.
Das ist sehr schade, denn durch das abgemilderte subtropische Klima sind die palmerischen Mandeln von ausgezeichneter Qualität.
Obwohl sie teurer sind, als die eingeführten kalifornischen Konkurrenten, schätzen die Einheimischen ihre hiesigen Mandeln.
Sie sind Teil einer gesunden Ernährung, wie die alten Menschen auf La Palma zu beweisen scheinen.
Für sie gehörten Mandeln, Feigen, Gofio und Ziegenmilch bzw. -käse zu den Grundnahrungsmitteln.
„Cooperativa Agrícola Virgen del Pino“
Die Mandeln der Kooperative aus Puntagorda sind unter dem Namen „Cooperativa Agrícola Virgen del Pino“ registriert und werden an folgenden Stellen verkauft:
El Rincón de la Fruta, Los Llanos
Text: Ines Dietrich / Fotos: Ines Dietrich, Uka Roesch
Espectacular!
Das Mandelmus kann man natürlich einfach so aus dem Glas essen, es eignet sich aber auch hervorragend, um es z.B. Salatsosse beizumischen, die wird dadurch nussig und sähmig. Es ist auch ein ganz besonderes Mitbringsel.
Abgesehen davon natürlich sehr gesund und nahrhaft.