Bajada de La Virgen de Las Nieves

Herabkunft der Jungfrau vom Schnee

Die Zeit auf der Kanareninsel La Palma vergeht in Jahrfünften, heißt es, denn nur alle fünf Jahre steigt die Jungfrau vom Schnee in die Inselhauptstadt hinab.

Wie wichtig die Fiestas Lustrales sind, zeigt die rege Tätigkeit in Santa Cruz.

Schon zu Jahresbeginn werden Häuser renoviert, Reparaturen ausgeführt, der Stadtstrand hergerichtet, die Dekoration der Straßen geplant – alles soll herausgeputzt sein, wenn die Inselheilige kommt.

Und mit ihr kommen viele Tausende Besucher aus aller Welt. Es sind vor allem Menschen, die ihre geliebte Insel verlassen haben, um anderswo ihr Glück zu suchen, aber auch Touristen nehmen an den zahlreichen Veranstaltungen Ende Juni/Anfang Juli bis August teil.

Die Jungfrau – Nuestra Señora de Las Nieves

Normalerweise befindet sich die mehrfarbige Marienstatue aus Terrakotta in der Wallfahrtskirche Las Nieves, im oberen Gemeindeteil von Santa Cruz.

Die Jungfrau vom Schnee ist im spätromanischen Stil mit Übergang zur Gotik gearbeitet, insgesamt 82cm groß und wird auf Ende des XIV. Jahrhunderts datiert.

Sie kam bereits vor der Konquista nach La Palma und wurde von den benaoharitas, den palmerischen Ureinwohnern, in einer Höhle verehrt.

Möglicherweise handelt es sich bei ihr um die älteste Marienfigur der Kanarischen Inseln

Seit Jahrhunderten erbitten die Inselbewohner den Beistand der Virgen de Las Nieves.

Sie trugen sie schon bei Vulkanausbrüchen, Feuerbrünsten und Dürre hinaus und sie hat manches Wunder vollbracht.

Das war Grund genug für den kanarischen Bischof Bartolomé García Ximénez bereits ab 1680 die fünfjährige Prozession stattfinden zu lassen.

Die Dankbarkeit der Gläubigen bescherte der Schutzpatronin von La Palma edle Kleider, kostbaren Schmuck, Gold- und Silberwaren.

"Die reichste Frau der Insel"

Königliche Inselheiligtum und Museum für sakrale Kunst: seit Ende des 15. Jahrhunderts wird die Inselpatronin hier verehrt und seit 1680 alle fünf Jahre mit der "Bajada de la Virgen" glanzvoll gefeiert.

Möglicherweise handelt es sich bei ihr um die älteste Marienfigur der Kanarischen Inseln.

Unzählige Gläubige haben die Jungfrau im Laufe der Jahrhunderte reich mit Votivgaben beschenkt. Zu ihren Verehrern gehören auch viele Seereisende, die damit ihre Dankesversprechen gegenüber der Virgen für gelungene Überfahrten nach Amerika, bzw. ihre Heimkehr auf die Insel, einlösten. 

Das fünfjährige Fest

Offiziell beginnt die Bajada de La Virgen de Las Nieves mit dem Hissen der Flagge der Jungfrau bei der Kirche Iglesia de Encarnación und dem Hinabtragen des tonnenschweren Silberthrones in Einzelteilen.

Die semana chica, die kleine Woche, startet bereits mit Veranstaltungen aller Art. Ihr folgt die semana grande, die große Woche. Jeden Tag erwartet den Besucher eine neues Schauspiel.

Zu Beginn verzaubert die pandorga, ein Laternenumzug, bei dem Kinder die Hauptrolle spielen, Groß und Klein.

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Am Dienstag folgt der Auftritt der acróbatas, der Akrobaten. Mittwoch die Darbietung des minué, Menuett, und am Donnerstag der berühmte danza de los enanos, der Tanz der Zwerge.

Freitag stimmt die Aufführung des Carro Alegórico y Triunfal, Wagen der Allegorien und des Triumphes, das Publikum auf die bajada ein.

Viele Gläubige machen sich bereits in der Nacht zum Samstag, selbst aus dem Norden, zu Fuß auf den Weg zur Kirche von Las Nieves. Manche haben ein Gelübde abgelegt und zeigen der Jungfrau auf diese Art ihre Dankbarkeit.

Am Samstag dann drängen sich frühmorgens Zigtausende Pilger, um die Virgen de Las Nieves in die 6 km entfernte Hauptstadt zu begleiten.

Die Sommerhitze brütet über dem Zug. Momente voller Anstrengung, Verehrung und Ergriffenheit, in denen die Emotionen nur so sprudeln.

Der Einzug der Jungfrau in die Hauptstadt erfolgt in zwei Etappen

Die Nacht zum Sonntag verbringt sie in der Kirche La Encarnación und am nächsten Morgen geht die bajada weiter.

Ein wichtiger Halt wird im Barranco de Las Nieves eingelegt. Dort findet der diálogo entre el castillo y la nave, der Dialog zwischen der Festung und dem Schiff, statt. Die Stimmen schallen vom höher gelegenen castillo über die Schlucht hinüber zur Nachbildung von Kolumbus Santa María an der Plaza de Alameda.

Die Verteidiger der Stadt empfangen das Schiff mit zornigen Worten, bis aus dem Dialog hervorgeht, dass es die Jungfrau María ist, die sich an Bord befindet und keine Piraten. Es erfolgt die Begrüßung mit Böllerschüssen und die Prozession betritt feierlich die Stadt.

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Bis zum 5. August bleibt die Virgen de Las Nieves in der Kirche San Salvador an der Plaza de España, dann steigt sie, wieder von vielen Pilgern begleitet, zurück hinauf in ihr Heiligtum von Las Nieves.

Die Jungfrau lässt mehr als vierzig Tage voller Andacht, Trubel, Sport-, Musik- und traditionellen Veranstaltungen hinter sich und die Palmeras und Palmeros sehnen schon das nächste Jahrfünft herbei.

Nur alle fünf Jahre steigt die Jungfrau vom Schnee in die Hauptstadt Santa Cruz herab und 2025 ist es wieder so weit.

Während der 5. August jedes Jahr der Feiertag ist, an dem die Schutzpatronin verehrt und gefeiert wird, finden 2025 vom 28. Juni bis zum 5. August die ganz großen Festlichkeiten statt.

Damit auch Sie an der Wichtigkeit dieses großen Festes teilhaben können, werden wir Sie in den nächsten Monaten auf dem Laufenden halten.

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