Ölkäfer

11. Februar 2016

“aceitera”

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“aceitera”

 

Ölkäfer

Meloe tuccius

 

Ölkäfer wehren sich mit einem starken Abwehrgift gegen Feinde — das darin enthaltene Cantharidin reizt auch beim Menschen Haut und Schleimhäute.

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Der glänzend schwarze Meloe tuccius gehört zur Familie der Ölkäfer

oelkaefer-meloe-tuccius-aceitera-excrementosDie Oberfläche der auch Blasen- oder Pflasterkäfer genannten Tiere ist rau und der Hinterleib aufgetrieben.

Sie werden zwischen 2 und stattlichen 4 cm gross. Die kurzen Vorderflügel der Weibchen sind zu hornigen Flügeldecken verhärtet.

Ölkäfer wehren sich mit einem starken Abwehrgift gegen Feinde.

 

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Dieses scheiden sie bei Gefahr in einer öligen Flüssigkeit aus verschiedenen Öffnungen, z. B. den Kniegelenken, aus.

Das darin enthaltene Cantharidin reizt auch beim Menschen Haut und Schleimhäute.

Cantharidin ist übrigens auch Bestandteil des Extraktes der „Spanischen Fliege“ (Lytta vesicatoria), einem Verwandten des Meloe tuccius. Vor einem Missbrauch dieses Aphrodisiakum sei hier gewarnt.

oelkaefer-meloe-tuccius-aceitera-hembraDie erwachsenen „aceiteras“ sind träge.

Tagsüber sind sie gemütlich wie ruhige Wanderer auf Wegen und Pfaden unterwegs. An den Wegrändern knabbern sie ständig an zarten Blättchen und Halmen. Manchmal sitzen sie unter Steinen.

Besonders gern halten sich die Tiere im Lorbeerwald oder in der Baumheide-Gagelstrauchzone auf. Auf La Palma sind sie z. B. im Gebiet von Barlovento / Garafía zwischen ca. Januar bis April anzutreffen.

Das grössere Weibchen legt im Frühjahr Tausende von Eiern

oelkaefer-meloe-tuccius-aceitera-paarungIm Gegensatz zu den adulten Käfern bewegen sich die jungen Larven flink.

Sie ersteigen sogar Blumen, um sich dort mit ihren drei Krallen des Klauengliedes an der erstbesten Biene festzukrallen. Irrtümer sind dabei nicht selten, denn alles Haarige wird als Transporteur angesehen und so kommt es zu starken Verlusten, denn nur bestimmte Bienen erfüllen auch den gewünschten Zweck.

Hat die Larve die richtige Wahl getroffen, wird auch sie bequem und lässt sich von der Biene unbemerkt mit ins Nest nehmen.

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Doch es fehlt noch immer eine gehörige Portion Glück, damit die Larve in einer Brutzelle samt frisch gelegtem Ei und Futtervorrat landet. Erst dort hat sie als Parasit die Chance, sich in mehreren Häutungen weiterzuentwickeln.

Im Sommer gräbt sich die Larve dann wieder auf dem Boden in die Erde.

Erst nachdem der Winter vorbei ist, erfolgt die grosse Metamorphose. Die Verlustrate ist auch dabei sehr hoch und begründet die vielen tausend Eier, die die Weibchen legen, um die Art zu erhalten.

Fotos: Ines Dietrich

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