Das Ökosystem der Jenebuque-Schlucht erholt sich

20. April 2021

Die Jenebuque-Schlucht hilft bei der Vermehrung und Ausbreitung endemischer Pflanzenarten

Der Schutz der reichhaltigen und empfindlichen Biodiversität vor Schäden von exotischen, invasiven Arten ist eine bedeutsame Aufgaben für den Kanarischen Archipel.

Der Jenebuque-Barranco ist ein wichtiges Puffergebiet des Nationalparks Caldera de Taburiente.

Der schwer zu erreichende Barranco befindet sich in der Nähe des Waldweges Los Brecitos und der Wassergalerie Tenerra. Schattig und dicht bewachsen, mit nur einem schmalen Zugang, wurde er früher auch als Weideland genutzt, vor allem Ziegen genossen hier zwischen den steilen Felswänden die kontrollierte Freiheit auf den saftigen Wiesen. In diesem Terrain bewegten die Hirten sich damals mit Lanzen fort: sie machten den “Salto del Pastor”, den Schäfersprung.

Im Jahr 2019 wurden seltene und neue Arten in der Schlucht entdeckt, darunter die gefährdeten Pflanzen Thesium oder Kunkeliella retamoides.

Daraufhin wurden die Abschnitte von Jenebuque sehr detailliert inventarisiert, um so im Laufe der Zeit ihre Entwicklung überprüfen zu können.

Insgesamt wurden damals 65 verschiedene Pflanzenarten (44 Familien und 1.839 Exemplare) im Barranco-Bett und an den Felsen und Hängen nachgewiesen, dabei leider auch die invasiven, gebietsfremden Arten Ageratina (Natternwurz) und Pennisetum (die Plage “Katzenschwanzgras”).

Um die gefährdeten Arten vor großen Pflanzenfressern zu schützen, wurde der Barranco damals eingezäunt und in vier Parzellen eingeteilt. Die Zuständigkeit viel nun der Nationalparksverwaltung der Caldera de Taburiente zu.

Die nun im April 2021 erschienene Neuauflage der Umweltstudie des Kanarischen Ministeriums für den Ökologischen Wandel, Klimaschutz und Gebietsplanung zur Jenebuque-Schlucht bestätigt die erfolgreiche Regeneration des Ökosystems und identifiziert jetzt sogar 75 Arten. Die meisten davon einjährig, ihr Erscheinen wurde durch die Regenfälle im Januar stark begünstigt.

Die im Jahr 2020 erlittene Trockenheit verhinderte zwar eine deutliche Erholung der Bodendecke, trotzdem konnte beobachtet werden, dass mehrer Arten, besonders in der Böschung, das Erwachsenenalter erreichen konnten.

Der Hirtensprung – El Salto del Pastor

So bewegen sich die Schäfer in den steilen Barrancos.



Bericht: Uka Roesch

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