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Unsere Empfehlung
Ökotourismus und Gebietsschutz in der Region Makaronesien
Custodia de Territorio y Ecoturismo
Unter diesem Motto haben sich im Juni 2017 Mitglieder des Projektes Custodia del Territorio y Ecoturismo (CDTECOTUR) auf La Palma getroffen.
Dabei waren die Reserva Mundial de la Biosfera La Palma, Xarxa de Custòdia del Territori de Catalunya, Vertreter der Insel Madeira und den Azoren sowie Mitglieder der spanischen Vereinigung für Vogelkunde (SEO / Birdlife). An der Fortbildung und dem Ausflug am nächsten Tag hat auch ein Teil unseres La Palma Travel Teams teilgenommen.
Bei der Vorstellung des Projektes durch die Mitglieder wurde die Wichtigkeit eines gemeinsamen Konzeptes, das die Besonderheiten der Makaronesischen Inseln berücksichtigt, deutlich.
Um ihr natürliches und kulturelles Erbe zu schützen und gleichzeitig zur Entwicklung der Archipel beizutragen, bietet sich der Ökotourismus geradezu an.
Die Kanarischen Inseln, Madeira und die Azoren beherbergen eine bemerkenswerte Flora und Fauna, mit vielen endemischen Arten.
Das heißt, diese Pflanzen und Tiere kommen weltweit nur dort oder sogar nur auf einer der Inseln vor. Diese Besonderheit und die noch vorhandene biologische Vielfalt bedeuten einen großen Reichtum, auch für den Tourismus. Dabei darf jedoch der Schutz der Ressourcen nicht vergessen werden.
Wir alle sind verantwortlich
Darüber scheinen sich auch der Umweltrat der hiesigen Inselregierung (Cabildo), Juan Manuel González, der für den Tourismusbereich verantwortliche Tomás Azcárate und der Direktor des Weltbiosphärenreservats Antonio San Blas Álvarez einig zu sein.
Während bis in die 1990er Jahren der Begriff "Nachhaltigkeit" für die Vielzahl der Touristen kaum eine Rolle spielte, hat er heute an Bedeutung gewonnen. Das Bewusstsein der Reisenden im Bezug auf ökologische, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Verträglichkeit unter langfristiger Sicht an ihrem Reiseziel wird den Menschen wichtiger.
Nachhaltigkeit bedeutet neben dem Schutz der Biodiversität auch die Einkommens- und Lebensbedingungen in der Region zu verbessern.
Auf La Palma hat das Biosphärenreservat u. a. im Gebiet Altos de Mazo die Wasserstellen der Rinder verbessert, indem Nebelfänger und Wannentränken an strategisch sinnvollen Plätzen aufgestellt wurden. Dies geschah teils aus ästhetischen Gründen, weil die Höhenzüge der Gemeinde bei Wanderern sehr beliebt sind, aber vor allem aber aus Gründen der Einsparung von Wasser, Treibstoff und Zeit für die Viehhalter.
Der Ökotourismus bietet viele Möglichkeiten
Dabei darf aber nicht außer Acht gelassen werden, wie empfindlich die Inseln gegen Einflüsse von außen sind.
Der Besuch in der Natur muss nachhaltig und verantwortungsvoll erfolgen.
Interessant ist die Vorliebe nationaler (spanischer) Touristen die verborgenen Schätze der Natur selbst zu entdecken, während der internationale Ökotourist am liebsten in Begleitung echter Kenner auf Tour geht.
Zur Bedeutung der Ökologie kommt die Nachhaltigkeit.
Natürlich sollten sich die Besucher langfristig positiv auf die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Belange der Bevölkerung auswirken. Darum wurden in einem Messverfahren 32 Unternehmensarten festgelegt, deren Produkte und Erfahrungen Teil des Ökotourismus sein können. An deren Zertifizierung wird noch gearbeitet.
Probleme und Chancen
Leider existiert auch ein verantwortungsloser "Naturtourismus".
Verstöße gegen die entsprechenden Schutzabstände beim Whale Watching sowie das wahllose befahren von Waldpisten mit Quads oder Mountainbikes sind reale negative Beispiele.
Im Gegensatz dazu zitierte der verantwortliche Techniker des Biosphärenreservats La Palma, Raúl Fernández, die besorgte Aussage eines Viehwirtes: "Es ist einfacher einen Bergmarathon zu veranstalten als eine Ziege in deinem Hof zu halten."
Die strengen Auflagen und damit verbundenen hohen Kosten haben schon etliche Bauern zum Aufgeben gezwungen. Die Kombination aus geführten Besuchstouren und dem Direktverkauf ihrer Produkte ist eine reale Chance.
Wie verantwortungsvoller Ökotourismus aussehen kann, erlebten wir und die anderen rd. 25 TeilnehmerInnen am nächsten Tag beim Ausflug aufs Land.
Wir informierten uns u. a. im Besucherzentrum im Herzen des Lorbeerwaldes von Los Tilos, genossen den Blick von einem Aussichtspunkt an der Brücke von Los Sauces und besuchten den Weiler La Tosca mit seinen jahrhundertealten Drachenbäumen.
Zu unserer großen Freude waren wir auch in der Käserei Luna de Awara, der Bodega El Níspero und dem El Duende del Fuego zu Gast. Alle diese Unternehmen hatten wir bereits persönlich besucht und sie in unserer Rubrik "Bodegas & lokale Erzeuger" aufgenommen.
Als neue Projekte wären z. B. Angebote aus dem Bereich der Ornithologie denkbar.
Auf den Kanaren gibt es sieben endemische Vogelarten, von denen vor allem die Lorbeertaube und Bolles Lorbeertaube auf La Palma sehr gut zu beobachten sind. Auch eine Kombination der Observation nachtaktiver Vögel und des Sternenhimmels wäre möglich.
Wer ein eigenes Projekt im Bereich Ökotourismus angehen möchte, kann sich über die Reserva Mundial de la Biosfera La Palma mit CDTECOTUR in Verbindung setzen. Seine Mitglieder beraten z. B. Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen bei der Umsetzung ihrer Ideen.
Text und Fotos: Ines Dietrich
Wir haben leider keine näheren Informationen zu dem Pilotprojekt der Nebelfänger.
Sie berichten, im Gebiet Altos de Mazo gibt es für die Wasserstellen der Rinder Nebelfänger. Mir sind Nebelfänger auf der Cumbre Nueva bekannt, sind es diese und kann ich darüber mehr erfahren, Zitate?