Schwarzer Portugiesischer Tausendfüßer "Bicho negro "

23. November 2018

Ein "bicho" kommt selten allein

"Bicho negro" 



Schwarzer Portugiesischer Tausendfüßer

Ommatoiulus moreletii


Der harmlose Tauendfüßer ist völlig ungefährlich. Er lebt normalerweise in der Natur, in manchen Wintern dringt er jedoch auf Terassen und in Häuser vor – das beste Gegenmittel ist ein Besen.

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Klein, schwarz, übel riechend

Wenn im Herbst endlich der lang ersehnte Regen fällt und die Insel binnen kürzester Zeit mit frischem Grün überzieht, kommen auch die schwarzen Tausendfüßer aus ihren Verstecken.

Sie gehören zu der großen Gruppe der Doppelfüßer und wurden vermutlich vom spanischen Festland eingeschleppt. In Portugal sind sie, wie der Name schon verrät, weit verbreitet.

Die "bichos negros" leben normalerweise draußen. Im Sommer flüchten sie vor der für sie lebensgefährlichen Hitze und Trockenheit. Sie verbergen sich unter Blättern, Mulch oder in der Erde. 

Ihre Nahrung besteht aus vermodernden Blättern, Totholz, Pilzen – leider auch gelegentlich aus Erdbeeren und Tomaten. Die Tiere sind hilfreich zur Kompostbildung.

Portugiesische Tausendfüßer werden 2-4,5 cm lang und die voll entwickelten Tiere bestehen aus 50 Körpersegmenten mit jeweils zwei Beinpaaren. Sie atmen übrigens durch schmale Röhren, die von sehr dünnem Chitin geformt werden. 

Wenn sie sich bedroht fühlen, kringeln die "bichos"sich zusammen. 

Zur Feindesabwehr können sie aus Drüsen einen stinkenden Wehrsaft produzieren, der strömt auch aus, wenn man die Tierchen zertritt. 

Die Paarung der Tausendfüßer findet nach dem Regen statt. Anschließend gräbt das Weibchen ein Loch in den Boden, um dort bis zu 200 Eier zu legen. Daraus schlüpft eine Larve, die sich zum Tausendfüßer entwickelt. Die Entwicklung zum erwachsenen Tier dauert ca. zwei Jahre.

"Bichos negros" als Plagegeister

In manchen Jahren gibt es besonders viele von den hauptsächlich nachtaktiven Tausendfüßern.

Dann bleiben sie nicht im Garten, sondern wandern gerne auf Terrassen, besteigen Hauswände, kriechen durch Türspalten und Ritzen auch ins Haus.

Ihr Erscheinen hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.

Auch in Deutschland, der Schweiz und Australien bewegen sich in manchen Jahren wahre Heerscharen Richtung menschlicher Heime. Die "bichos" haben dann durch gute Wetterverhältnisse ihren Bestand erhöht und folgen nur einem Instinkt.

Das ist nicht schön, doch es gut zu wissen, dass die Tierchen völlig harmlos sind. Sie beißen oder stechen nicht. Am unangenehmsten ist es, versehentlich auf sie zu treten.

Gegenmittel

Bitte nicht zu Gift greifen!

Einmal gibt es kaum wirksame Mittel, zum anderen würden auch andere wirklich nützliche Insekten getötet. Eine Bürstendichtung unter den Türen, das Verschließen von Ritzen im Mauerwerk und ein Besen sind die besten "Waffen" gegen die Invasoren.

Man kann sie z. B. in einen Eimer fegen und so weit wie möglich vom Haus entfernt im Garten wieder aussetzen.

Durch die verschiedenen Klimazonen findet man die Portugiesischen Tausendfüßer auf La Palma vor allem in den höheren, kühleren Lagen, so wie bei El Paso oder Tijarafe. In den Küstengebieten wie Tazacorte oder Puerto Naos gibt es sie nicht. 

Im Sommer oder in trockenen Wintern sieht man kaum einen "bicho negro". Sie meiden das Sonnenlicht, denn es lässt sie austrocknen. Die Tiere bleiben lieber für sich in der Natur. Nach mehreren Wintern mit wenig Niederschlag sind ihre Bestände normalerweise reduziert. Dann zeigen sich auch im Winter viel weniger der Schwarzen Portugiesischen Tausendfüßer.

Text: Ines Dietrich / Fotos: Ines Dietrich, Yoné Rocha


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