Plutónicas – Wenn Steine sprechen lernen


Es gibt Ausstellungen, die uns mit ihrer Schönheit beeindrucken. Und es gibt Ausstellungen, die uns verändern. Plutónicas, die neue Werkschau des Künstlers Gustavo Díaz in Fuencaliente, gehört zweifellos zur zweiten Kategorie.

Díaz – die kreative Seele hinter dem Projekt Herrumbre Vivo – hat Jahre in einen stillen Dialog mit dem Territorium, den Materialien und der Erinnerung von La Palma investiert. Sein Medium ist nicht Leinwand oder Farbe, sondern Stein – jenes uralte Material, aus dem auf unserer Insel Straßen, Terrassen und Häuser gebaut wurden.

Doch in Plutónicas wird Stein mehr als nur Baustoff. Er wird Sprache, Symbol und Erbe.

„Die Insel ist aus Stein. Wir haben mit ihm Mauern errichtet, Land abgegrenzt, Generationen sind über ihn hinweggegangen. Aber vielleicht haben wir ihn nie als das betrachtet, was er auch ist: Schönheit, Emotion, Beständigkeit“, sagt Díaz.

Stein als Erzählung


Jedes Werk dieser Ausstellung ist mehr als eine Skulptur – es ist ein Stück Geologie, das eine Geschichte erzählt. Manche Arbeiten wirken roh, andere fast zart, und doch strahlen alle dieselbe Kraft aus. Sie sind Zeugen von Millionen Jahren Erdgeschichte, von Klimawandel, Aussterben und Neubeginn.

Díaz möchte, dass wir lernen, den Steinen zuzuhören – ihnen die richtigen Fragen zu stellen. Denn sie erzählen nicht nur von Vulkanen und Tektonik, sondern auch von uns: den Menschen, die sie genutzt, geformt und manchmal vergessen haben.

Ein Auftrag an uns alle

Die Ausstellung versteht sich auch als Appell: Wir müssen unsere Landschaft und ihre einzigartigen Materialien bewahren – nicht unter Zement begraben oder dem Vergessen preisgeben. Plutónicas ist daher nicht nur Kunst, sondern auch Bewusstseinsarbeit.

Die Stadtverwaltung von Fuencaliente hat diese Ausstellung bewusst in die Feierlichkeiten der Fiestas de la Vendimia integriert. So wird Kunst hier Teil des gesellschaftlichen Lebens – und nicht bloß ein stiller Raum für Eingeweihte.

Ein Erlebnis für Besucher und Einheimische

Wer Plutónicas besucht, soll nicht nur „schöne Skulpturen“ sehen, sondern etwas mitnehmen: das Gefühl, berührt worden zu sein – von der Landschaft, von der Geschichte, von der stillen Kraft der Steine.

Díaz wünscht sich, dass Einheimische neuen Stolz auf ihre Insel entwickeln und Besucher aus aller Welt mehr als nur ein Landschaftsbild mit nach Hause nehmen. Vielleicht eine Erinnerung, die so beständig ist wie das Material, das sie inspiriert hat.

Ausstellungsdauer:
15. bis 31. August, täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr
Ort: Fuencaliente, im Rahmen der Fiestas de la Vendimia

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