Palmerischer Wein - Traubensorten und Anbaugebiete

Alte Rebstöcke und Sorten, die vor der Reblaus bestanden

Man könnte sagen, dass ein bedeutender Anteil der auf der Insel angebauten Reben älter als 70 Jahre alt ist.

Im Fall des Malvasiers können wir von Reben reden, die älter als 100 Jahre alt sind. Praktisch alle Weinberge sind unveredelt gepflanzt.

La Palma wurde nicht von der Reblaus (einer aus Nordamerika stammenden Seuche, die Ende des 18. Jahrhunderts die europäischen Weinberge verwüstete) befallen.

So sind auf der Insel Weinsorten erhalten geblieben, die im Jahr 1505 durch die Eroberer und später durch die Siedler hergebracht wurden.

Viele dieser uralten Sorten sind an den Ursprungsorten schon verschwunden.

Vulkanische Böden

Die Weinberge befinden sich an steilen Anhängen, auf denen durch zumindest eindrucksvolles Mauerwerk kleinflächige Beete angelegt wurden.

Da früher kargere und am Rande liegende Böden für den Anbau der Weinreben genutzt wurden — die besseren Äcker wurden für den Anbau des Grundbedarfs wie Getreide, Kartoffeln, etc. genutzt — lernte der Landwirt auf La Palma Vulkanschlacken in produktives Land umzuwandeln.

Die weißen Traubensorten auf La Palma

Albillo

Wird hauptsächlich für die Herstellung von Weinen aus nur einer Traubensorte verwendet, jedoch in einigen Fällen auch mit anderen vermischt. Wird hauptsächlich im Unterbereich Norden angebaut.

Bujariego

Wird hauptsächlich im Unterbereich Fuencaliente angebaut und als verbessernde Sorte oder zur Herstellung eines Weins aus nur einer Traubensorte verwendet.

Gual

Wird hauptsächlich im Unterbereich Fuencaliente angebaut und zur Herstellung eines Weins aus nur einer Traubensorte oder zur Verbesserung anderer Sorten verwendet.

Listán Blanco

Das Fruchtfleisch ist saftig und weich. Wird in allen Unterbereichen der Ursprungsbezeichnung D.O. Vinos La Palma angebaut. Diese Sorte ist gemäß der Anbaufläche am weitesten verbreitet. Wird für die Herstellung von Weinen aus nur einer Traubensorte verwendet.

Sabro

Laut kürzlich durchgeführten DNA-Untersuchungen wird diese Sorte in keiner anderen Gegend der Welt angebaut. Wird hauptsächlich im Unterbereich von Fuencaliente und etwas im Bereich von Hoyo de Mazo angebaut. Einige Kellereien verwenden ihn zur Herstellung von natursüßen Weinen (ohne Alkoholzugabe) aus nur einer Traubensorte, doch wird er in einigen Fällen auch zur Verbesserung anderer Weine verwendet.

Verdello

Wird hauptsächlich im Unterbereich Subzona Hoyo de Mazo und in geringerem Maße auch im Unterbereich Norden angebaut. Die Produktion ist so stark zurückgegangen, dass er derzeit zur Verbesserung anderer Sorten mit diesen vermischt wird.

Malvasier

Das Fruchtfleisch ist saftig und hat einen kräftigen Geschmack. Wird hauptsächlich im Unterbereich von Fuencaliente angebaut, man kann ihn jedoch auch in geringerem Maße im Unterbereich Hoyo de Mazo finden. Wird zur Herstellung von natursüßen Weinen (ohne Alkoholzugabe) aus nur einer Traubensorte verwendet.

Die roten Traubensorten auf La Palma

Almuñeco

Wird zur Herstellung von Weinen aus nur einer Traubensorte verwendet. Das Fruchtfleisch ist saftig und weich. Wird hauptsächlich im Unterbereich Norden angebaut.

Negramoll

Wird in den drei Unterbereichen der Ursprungsbezeichnung D.O. Vinos La Palma angebaut. Wird zur Herstellung von Weinen aus nur einer Traubensorte verwendet. Gemäß Anbaufläche ist diese Sorte die Wichtigste der Rotweinsorten.


Weinanbaugebiete auf La Palma - Subzonas Denominación de Origen (D.O.)

Subzona Fuencaliente

Umfasst die Gemeinden von Fuencaliente, El Paso, Los Llanos de Aridane und Tazacorte.

Die Weinberge steigen die steilen Hänge aus Vulkangestein hinan. Der Anbau wird kriechend, auf mit Vulkanasche (Picón) bedecktem Gelände durchgeführt.

Die Dicke der Vulkanasche übersteigt an gewissen stellen zwei Meter. In den windigsten Bereichen werden Steinmauern als Windschutz verwendet und dieses System findet seinen stärksten Ausdruck in der als Las Machuqueras bekannten Gegend.

In diesem Landstrich sind noch sehr bedeutende Reste des „Malvasieranbaus“ zu finden, dessen Ursprünge auf die Malvasiertraube aus Kreta zurückgehen, die in alten Zeiten den Ruf der kanarischen Weine ausmachten.

Die Weinberge befinden sich in Höhenlagen von 200 bis 1.400 Metern über dem Meer.

Subzona Hoyo de Mazo

Im Osten der Insel gelegen, umfasst der Bereich die Gemeinden von Villa de Mazo, Breña Baja, Breña Alta und Santa Cruz de La Palma.

Zeichnet sich durch den kriechenden Anbau der Weingärten auf Abhängen, von denen die einen durch Vulkangestein ("empedrados") und die anderen durch Vulkankies ("picón granado") abgedeckt werden, aus. Ein eigenartiges System, das die Neugier der Besucher weckt. Dieser Bereich befindet sich in Höhenlagen zwischen 200 und 700 Metern.

Subzona Norte

Sie liegt im Norden von La Palma, bestehend aus den Gemeinden von Puntallana, San Andrés und Sauces, Barlovento, Garafía, Puntagorda und Tijarafe.

Es handelt sich um einen Bereich mit wunderschönen Landschaften mit vielfältiger und üppiger Vegetation.

Der Wein wird auf „niedrigen“, derzeit seltenen Spalierreben, in flachen Mulden auf hoch entwickelten und fruchtbaren Humusböden ohne Sandschicht in Beeten, die an sehr steilen Abhängen mittels Rampen oder Trockensteinmauern angelegt werden, angebaut. Weinberge gibt es in Höhenlagen zwischen 100 und 1.500 Metern.

Text: Jürgen Michalzik (Weinclub La Palma)

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